Mittwoch, 11. Mai 2016

Mai 2016: Saisonstart mit schönem Wochenende und sechs Toten Biker

Von schönem Wetter und Aasgeier-Medien

Wiedereinmal switchte das Wetter Anfang Mai von Winter direkt auf Sommer. Pünktlich zum langen Wochenende am 5. Mai kam die Sonne raus und strahlte einige Tage, so wie wir es lieben. 

Wie immer zum Saisonstart, welcher tatsächlich erst beginnt, wenn das erste schöne Wochenende da ist und nicht die Händler es uns sagen, kamen tausende Biker auf die Straße. Wie Bienen aus dem Stock wurden die ersten Touren im Jahr gefahren. Ob im Schwarzwald, auf der Hohenloher Ebene oder schwäbischen Alb, der linke Arm wurde vom Grüßen ziemlich beansprucht.

Nach so einem Wochenende bleiben (leider!) die negativen Meldungen über Moppedfahrer am Montag danach nicht aus. So auch dieses Jahr. Sechs Biker sind am Wochenende in Baden Württtemberg bei Unfällen ums Leben gekommen. Davon waren vier durch angebliches Eigenverschulden verunfallt....

Ich mag solche Meldungen nicht. Sie implizieren wie schrecklich gefährlich das biken ist und das wir auch noch selbst schuld sind, wenn wir ums Leben kommen.

Daher hier noch mal die tatsächlichen Fakten, welche ein ganz anderes Bild abgeben:

1. Die meisten Unfälle passieren im Stadtverkehr. Zu 80% werden Moppedfahrer übersehen oder deren Geschwindigkeit von Autofahrern falsch eingeschätzt. Diese Stadtunfälle gehen zu über 95 % glimpflich für die Beteiligten aus.

2. Es ist richtig, das zu Saisonbeginn mehr Unfälle mit Moppedbeteiligung als im Rest des Jahres passieren. Grund: Zu 98% sind Autofahrer noch nicht auf die Zweiräder eingestellt. 

3. Es gibt das ganze Jahr über Biker, hauptsächlich in der Altersgruppe der 20 bis 25jährigen männlichen Fahrern, welche zu schnell für ihr Können unterwegs sind. Sprich mit regelmäßigen Sicherheitstrainings wären viele nicht verunfallt. Auch nicht, wenn sie zu schnell gefahren sind. Leider sind diese Jungs so gierig aufs fahren, das sie nicht richtig wahrnehmen, das man sich schon einmal wieder "einfahren" muss, im Weiteren auch die Straßen oftmals noch keine 15 Grad Bodentemperaturen im Frühjahr aufweisen. Sprich, der Grip ist noch nicht optimal.

4. Die Zahl der verunfallten Biker, auch die der getöteten, geht seit Jahren bei steigender(!) Anzahl der Biker zurück.

Die Journalisten suchen sich gerne andere Statistiken und Lesarten derer heraus. Der Grund ist klar. Es geht ums Geld via Sensation. An alle die so unterwegs sind: Schämt euch!
 
Bildquelle: dfdsseaways.de

Das ist genauso dämlich, wie die Meldungen das ältere Autofahrer an Unfällen aufgrund Ihres Alters schuld sind. Also in der Gesamtstatistik erreicht der Wert Bundesweit noch nicht mal ein Prozent....

Ja, ältere haben oftmals Probleme mit der Reaktion oder einfach nur weil da 35 Schilder an der Kreuzung stehen (mit denen wir auch manchmal Schwierigkeiten haben)

Was können wir tun, damit wir nicht unter die Räder kommen?

1. Die ersten Touren gelassen angehen und sich langsam von Tag zu Tag steigern.
2. Möglichst früh im Jahr Sicherheitstrainings (ADAC, Verkehrswacht etc) durchführen
An bestimmten Wochenenden die typischen Bikertourwege meiden. (Wer schon mal Motorradstau vor dem Timmelsjoch stand, weiß was ich meine).

Genug vom predigen. Lasst euch nicht durch die Medien verrückt machen und geht die Saison gelassen an, damit ihr auch im nächsten Jahr noch im Moppedblog mitlesen könnt...