Mittwoch, 14. September 2016

Ist eine Schraube locker?

Schrauben. Obwohl wir das Gefühl haben, das immer weniger Biker selbst Hand am Motorrad anlegen, auf schwäbisch "selbst am Mopped schrauben", hier doch mal etwas über Schrauben und Muttern. Diese machen auch bei modernen Motorrädern den größten Teil aller Teile aus. Sprich, die halten zusammen was zusammen gehört. Und manchmal verabschieden sich auch welche ins "Nirwana".

Nun, die meist vertretene Art der Schrauben sind entweder Inbus (Innensechskant) oder ganz aktuell, Stern bzw. Torxschrauben. Beide Arten haben haben den Werkzeugansatz innen im Schraubenkopf liegen.
Innen Sternschraube

Inbus (Innensechskant) schraube
Im Gegensatz zu Maschinen- bzw. Schloßschrauben greift das Werkzeug innen und nicht außen am Schraubenkopf. Das ist erstens sicherer, weil man nicht wie mit einem Gabelschlüssel abrutschen kann, dabei vielleicht auch den Schraubenkopf vermurksen kann und zweitens sind die Schrauben platzsparender weil die Schraubenköpfe nicht so groß sind. Das ist natürlich gerade beim Motorrad wichtig, auf kleinstem Raum sind eben kleinere Schrauben nötig.

Aus welchem Material sind die Schrauben gefertigt?

In der Regel sind Schrauben und Muttern aus Stahl gefertigt. Neuerdings, z.B. bei KTM, werden Schrauben aus Aluminium verbaut.

Schrauben werden mit verschiedenen Größen und Längen eingesetzt. Es kommt darauf an was sie zusammenhalten sollen. Zudem werden sie mit verschiedenen Anzugsstärken verschraubt. Auch das ist abhängig von dem, was sie halten sollen. Die Hersteller geben die Anzugsstärke der Schrauben in NM (Newtonmeter) an. Dafür gibt es spezielle Drehmomentschlüssel, auf diesen lässt sich die benötigte Anzugskraft einstellen. Schrauben halten im Übrigen die meiste Kraft auf den ersten drei Gewindegängen. Die weiteren Gänge halten linear abwärts entsprechend weniger Kraft.

"Nach fest kommt ab"
Ein altes Schraubersprichwort. Dies besagt, das eine Schraube abreißt, wenn man sie zu fest anzieht.
Daher ist der oben erwähnte Drehmomentschlüssel ein wertvolles Werkzeug um dies zu verhindern.

Gibt es weichere und festere Schrauben?

Yo, die gibt es sehr wohl. Sehr viele Leute sitzen dem Irrtum auf, das Edelstahlschrauben die besten Schrauben sind, welche am Mopped verschraubt werden können.  Den Zahn muss ich leider ziehen. Sicher Edelstahl ist einer der härtesten Werkstoffe den wir kennen. Zumal noch rostfrei. Doch eben in der extremen Härte liegt auch das Problem. Sie sind auch spröde. D.h. Edelstahl hat kaum noch Flexibilität. Die ist aber notwendig, nicht nur beim anziehen, sondern auch beim halten. Schrauben sind auch Kräften ausgesetzt. Sei es heiß, kalt oder Fliehkräften (ich danke da an die Schrauben welche die Bremsscheiben halten). Wenn also die Schrauben zu spröde sind, reißen sie ab. Also Härte ist das eine, Flexibilität das andere Thema.

Stahlschrauben haben deshalb Güteangaben

Wer sich Schrauben einmal genauer ansieht, wird bemerken, dass auf den Schraubenköpfen kleine Zahlenangaben zu sehen sind. Z.B. 8.8
Gütebezeichnung auf Schrauben
Diese Angaben zeigen die Güte der Schraube an. Sprich, wie fest und flexibel sie sind. 8.8 Schrauben sind Standardstahlschrauben, welche den meisten Anforderungen am Mopped genügen. Damit macht man nichts falsch. Im Übrigen rosten diese nur schwer, weil sie nämlich Oberflächenbehandelt sind. (Zumindest aus deutscher Produktion)

Die Güte oder auch Festigkeitsklassen in für diese Schrauben sind: 3.6 / 4.6 / 4.8 / 5.6 / 6.6 / 6.9 / 8.8 / 10.9 / 12.9 / 14.9

14.9 ist dann die härteste Mischung. Aber eben auch das sprödeste. Am Mopped ist man mit 8.8 oder 10.9 Schrauben gut beraten. Die 8.8 Schrauben gibt es in jedem Baumarkt. Auch das Internet bietet eine große Auswahl, speziell wenn bestimmte Schrauben gesucht werden.

Was ist mit der Festigkeit von Aluminiumschrauben?

Das lässt sich nicht so einfach beantworten wie es bei Stahlschrauben der Fall ist. Aluschrauben werden im Fahrzeugbau zum großen Teil spezifisch hergestellt. D.h. das die Schrauben nach den Herstellervorgaben, also in den Punkten Länge, Einbautiefe, Kopfform, Flexibilität, Hitzebestädnigkeit, Reißfestigkeit etc, produziert werden.

Schrauber sollten also nicht einfach hergehen und am Mopped montierte Stahlschrauben gegen Aluschrauben austauschen. (Anders herum ist es dann meit kein Problem).

Kontaktkorrosion

Noch ein weiteres Problem kann bei der Verwendung von Stahl und Alu enstehen. Die sogenannte Kontaktkorrosion. Wenn z.b. eine Stahlschraube in einem Alu-Gewinde steckt kann das dazuführen, das sich die Stahlschraube nicht mehr drehen lässt. also "festgebacken" ist. Durch die unterschiedlichen Materialien ensteht relativ schnell eine (ungewollte) Korrosion, also feste Verbindung, da hilft manchmal nur noch ausbohren.

Gängige Schraubengrößen
Schrauben gibt es in verschiedenen Längen und Gewindedurchmessern. Die gängsten Durchmesser am Mopped sind M5, M6 und M8 Schrauben. Die Längen sind sehr unterschiedlich. Meist liegen diese zwischen 20 und 60mm.

Muttern
Nicht alle Schrauben werden in Gewinde am Mopped eingeschraubt. Manchmal bedarf es auch Muttern. Z.B. wenn ein Gepäckträger angeschraubt werden soll. Bei Muttern gibt es die gleichen Güteklassen wie bei den Schrauben.
Polystoppmutter 
Empfehlenswert sind selbstsichernde Muttern. Auch Polystoppmuttern genannt. Bei dieser Art sind Kunststoffringe im letzten Gewindegang der Mutter eingelassen. Dieser verhindert effektiv das sich Muttern selbstständig lösen können.

 


Bildquellen in diesem Beitrag: moppedblog stuttgart

Samstag, 3. September 2016

Spezial: Glemseck 101 2016

Spezial: Glemseck 101 2016

Für das große Spezial haben wir eine extra Seite gebaut.

Klickt hier: Glemseck 101 2016 Spezial

Weitere Fotostrecken findet ihr dann ab nächster Woche auf glemseck101.de



 Event: 101 auf dem Glemseck

Freitag, 2. September 2016

TV: Hauptsache laut. Panorama berichtet

Am 31.08.16 strahlte das Erste in der Sendung "Panorama" einen Bericht über laute Motorräder aus.

Unter Panorama verstehe ich einen Rundblick und Überblick über die Gegend und Landschaft. Im übertragenen Sinn sollte also ein Bericht einen neutralen Blick zu einer Sache bieten und liefern. Das war in der Sendung ganz anders. Ziemlich einseitig wurde auf die Biker drauf gehauen. Wir haben dann eine Mail an die Redaktion gesendet. Antwort kam bisher noch keine.

Hier der Link zum Bericht (steht nur eine gewisse Zeitlang beim NDR online)

http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2016/Hauptsache-es-droehnt-laute-Motorraeder-genervte-Anwohner,motorradlaerm126.html