Montag, 11. Februar 2019

Retromoppeds jetzt auch fürs Gelände

Retromoppeds jetzt auch fürs Gelände

Die Älteren unter uns kennen sie noch, Yamaha XT500, die eigentliche Urenduro. Die noch Älteren kannten auch die Epoche davor. Die Zeit als die Hersteller ihren Straßenmaschinen bessere und höhere Federn verpassten und damit die Leute auch ins Gelände konnten. Ursprünglich nicht für die zivile Gesellschaft erdacht, sondern für den 2. Weltkrieg, entstanden Maschinen die so ins Gelände konnten. Freilich noch mit viel Gewicht und die Bodenfreiheit war auch nicht das Wahre. Doch damals ging es auch noch gemächlicher zu. 
Honda Scrambler 1970 (Quelle moto.catamarcainfo.com)

Scrambler nannten die Briten es. Ich weiß nicht ob es einen deutschen Begriff dafür gab. Jedenfalls tauchte der Begriff und solch eine Motorradgattung vor einigen Jahren bei Triumph wieder auf, als diese (sehr weit vorausschauend) eine Scrambler auf den Markt warfen. Gut, Triumph hat schon seit dem Neustart im letzten Jahrtausend ein Auge auf den Retromarkt. Die Engländer waren schon vor der Retrowelle eben retro.

So richtig in Schwung kam diese Gattung aber mit erscheinen der Ducati Scrambler. Die Form ist eine Mischung zwischen XT500 und der Scrambler von Triumph. 
Ducati Scrambler (quelle scramblerducati.com)
Was aber nun bei den Händlern steht, ist eher eine ausgewachsene XT500, aber eben von Triumph mit dem Namen Srambler 1200 XE. Das X steht seit jeher für "Cross" und "E" deutet auf Enduro hin. Das manch Hersteller auch schon mal die Buchtstaben "XT" bei anderen Gattungen verwendet, trägt nicht gerade zur Klarheit bei. 

Und warum Yamaha nie selbst über eine Retroenduro in dieser Form nachgedacht bzw. in Aussicht gestellt hat, wissen wir nicht genau. Wie schon bei der Supertenere und dieses Jahr erscheinenden Tenere, scheinen sie Trends einfach ewig zu verschlafen. Die Tenere und Yamaha Freunde jammern in Europa schon Jahrzehnte ohne Erfolg....Vielleicht sind Musikinstrumente und Außenbordmotoren doch gewinnbringender als Moppeds...wer weiß?
Yamaha XT500 (quelle motorradonline.de)

Zurück zur 1200XE. Mehr Federwege als eine KTM 1290 Adventure, das soll eine Scrambler sein? Ja sie sieht echt cool aus, richtig oldschool, fühlt sich beim Probesitzen auch so an. Nichts erscheint zuviel. Die Verarbeitung der Maschine ist Triumph-Like top. Schweißnähte sind sauber gezogen, die Verschraubung erscheint wertig. Das Cockpit reduziert und Plastik kaum zu finden. Blech bleibt Blech. Retro eben. Wie gesagt XT500 Feeling und mega hoch. Leute unter 1,80m werden Probleme haben die Füße auf den Boden zu bekommen. Hauptständer und Scheibe fehlen (als Zubehör für fettes Geld erhältlich).


Triumph Scrambler 1200XE (Quelle Moppedblog Stuttgart)
Wie man liest, wollen sie mit den Teil auch an Rally`s teilnehmen. Das was wir gesehen haben lässt keine Zweifel offen, dass dies klappt ohne sich zu blamieren. 

Fahren konnten wir sie noch nicht, weil noch nicht angemeldet. Aber in Kürze. Ihr könnt ja mal posten wenn ihr schon eine Gelegenheit hattet, wie es war.

Tja, da war dann noch der Preis. Knapp 16.000 Ocken rufen sie auf. Es scheint als ob das weglassen von Plastik einen Aufschlag kostet.