Montag, 20. Mai 2019

Mopped fahren: Sinnloser CO² Ausstoß oder wo liegt die Zukunft?

In einer der letzten Ausgaben der "Motorwelt"-Zeitschrift des ADAC wurde ein Diagramm zum Ausstoß von CO² der einzelnen Verkehrsmittel pro gefahrenem Kilometer und Person veröffentlicht.

Das motorisierte Zweirad war (natürlich) nicht aufgeführt. Auch unsere Fachpresse hält sich mit dem Thema Umwelt und Co weitestgehend zurück. Es werden dann schon mal die werten motorradfahrenden Leser gefragt, wie sie zum Mopped mit E-Antrieb stehen. Das sind aus unserer Sicht "Versuchsbalons" welche dazu dienen die Stimmung und die Bereitschaft für solche Alternativen auszuloten.

Grafik: moppedblog | Stat Quellen siehe unten
Roß und Reiter nennt niemand 
Deswegen haben wir uns entschlossen, einmal in die Tiefe zu gehen. Es geht letztlich um eine Leidenschaft, eine Notwendigkeit oder Beides, welche uns Motorradfahrer antreibt. 

Wir liegen in der Mitte
Motorräder (mit Zulassungskennzeichen) haben im Schnitt einen CO² Ausstoß von 89 Gramm / gefahrenen Kilometer pro Person.(Stat.über alle Hubraumklassen) 
Mopeds und Roller (mit Versicherungskennzeichen) liegen mit einem CO² Ausstoß von 70 Gramm /KM/Person noch unter dem Schnitt von Linienbussen.

Sinnfreie Leidenschaft
4.400 000 zugelassene Motorräder beträgt der aktuelle Stand 2019 in Deutschland. 
Davon nutzen Umfragen zur Folge ca 35 % (Hauptsächlich die Klasse der 125er) das Motorrad für Fahrten zur Arbeit/Schule/Einkaufen etc. D.h. als notwendiges Verkehrsmittel.
Die restlichen 65% fahren "sinnfrei" aus Leidenschaft durch die Gegend und produzieren CO² ohne Notwendigkeit. 
Das ist freilich eine provokante Aussage. Weil diese Gruppe (dazu gehören auch wir) aus Spaß und Leidenschaft Motorrad fahren. Und wir hängen daran und möchten es nicht missen.

Kopf in den Sand stecken bringt rein gar nichts
Es nutzt nichts einfach so zu tun, als ob uns das Klima als vermeintlich "kleine Gruppe" nichts angeht. 
Änderungen werden auf uns zukommen. Und wir finden es weitaus sinnvoller uns mit dem Thema vorher auseinander zu setzen bevor wir von irgendwelchen Politikern und Paragraphenreitern per Gesetz in die Schranken verwiesen werden (wie es z.B. allenthalben mit Streckensperrungen geschieht).

Großstädte schieben bereits einen Riegel vor
Paris, London etc. haben bereits Gesetze erlassen, welche Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor die Einfahrt in ein paar Jahren gänzlich untersagen. 
Das dies offenbar mit der Sense über alle Fahrzeuggattungen geschieht, ist schlicht blinder Aktionismus.    
Zusätzlich zu den oben genannten Motorradzulassungen gibt es in Deutschland 2.000 000 Mopeds und Roller mit Versicherungskennzeichen. Diese werden zu 80% als notwendiges Verkehrsmittel für den täglichen Transport genutzt.
Die Pariser werden sich die Augen ausreiben wenn plötzlich alle die vorher mit den beliebten Rollern gefahren sind, die Metro nutzen. Die Kapazitäten hat weder Paris noch London im öffentlichen Nahverkehr.

Weniger CO² und weniger Feinstaub
Mopeds, Roller und Motorräder produzieren weniger CO² sowie weniger Feinstaub. Letzteres weil es nur zwei Reifen gibt und zudem schmäler sind (Reifenabrieb, Straßenbelastung und Abrieb), auch weniger Bremsstaub wegen der geringeren Gesamtmasse entsteht.

Was nun?  
Der Weg für das motorisierte Zweirad kann und muss von uns - und dazu gehören nicht nur die Zweiradfahrer, sondern auch die Fachpresse, die Hersteller, die Verkäufer, die Verbände und Clubs -  beeinflusst werden. Die Diskussion muss angeschoben werden, die Vorteile eines Zweirades muss den Politikern ernsthaft nahegebracht werden, damit Änderungen mit dem Ziel für ein besseres Klima mit uns entschieden werden und nicht über unsere Köpfe hinweg.

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Eine Mail mit linkverweis zu diesem Post haben wir an führende Redaktionen der Fachpresse gesendet
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statistische Quellen:
adac.de
motorradonline.de
kba.de
ivm-iv.de
carbonfootprint.com