Freitag, 16. August 2019

KTM 790 Adventure R - endlich gefahren

Ein Jahr später
Vor über einem Jahr wurde die 790er Adventure auf Sardinien vorgestellt und eigentlich wollten wir sie viel früher selbst testen; 
Nun bis die ersten 790er ausgeliefert wurden, dauerte es doch noch einige Monate. Wie aus KTM Kreisen zu hören, waren die Österreicher überrascht, dass die "R" Variante der 790er mehr nachgefragt wurde, als die normale Version.
Die R Version, eine Enduro mit Schnurrmotor 
Wie immer bei KTM, spricht die "R-Version" für noch mehr auf Geländegängigkeit getrimmte Maschinen.

Normalversion derzeit mit Preisnachlässen
So verwundert es auch nicht, das es jetzt schon Preisnachlässe auf die Normalversion gibt. Sie haben in Österreich zuviele produziert, die Nachfrage lag hinter den Erwartungen deutlich zurück; Sicher liegt es nicht an der Qualität der Maschine, der Motor ist einfach "Bombe". Dazu später mehr. Zum einen ist es das Design mit den tiefergelegten seitlichen Tanks, zum anderen sicherlich der Preis. Hinzukam die Afrika Twin, die in Konkurrenz trat, sowie die dieses Jahr erschienene Tenere 700. Wobei die Tenere sicherlich mehr Gelände-Gene in sich trägt als die AT.

R-Version verspätet gekommen

Aus oben genannten Gründen kam dann auch die R Version zu den Händlern. Traurig war, das etliche Händler gar keine Maschine zur Probefahrt bereitstellen konnten, sie haben schlicht keine bekommen. Definitv haben die Marktrategen bei KTM daneben gelegen.

R Version gefahren
Klappernder Kettenschutz?
Dank einem befreundetem KTM Händler konnten wir dessen Privatmaschine in der R-Version nun fahren. Die Bedingungen waren bestens, Sonne und Schatten, 23 Grad perfekt.

Was klappert da

Was sofort beim aufsteigen zu merken war, das Bike ist nicht nur leichter und handlicher als die 1090er, sondern auch niedriger. Sie lässt sich prima rangieren.  
Auf den ersten behutsamen Metern bis zur 300 m entfernten Ampel, hörten wir ein Klappergeräusch von rechts unten. Wie sich herausstellte, klappert die Kette gegen den Kettenschutz beim untertourigen Fahren. Ob dies an einer zu lasch eingestellten Kette liegt, können wir nicht sagen. Das Geräusch verschwindet dann auch wenn die Kathie mal in Fahrt kommt.  

geteiltes Licht - geteilte Meinung
Gleichmal auf die Schnellstrasse

Unsere Teststrecke beginnt dann auch gleich mit einer zweispurigen Schnellstrasse. Wir geben der 790er die Sporen. Das läuft. Der Motor hat eine grandiose Elastizität, egal in welchem Gang und aus welcher Drehzahl, er schnurrt wie am Band in jeder Lage. Ohne Loch, ohne verschlucken ohne irgendwas.
Schnurren ist auch geräuschmäßig gemeint. Von Sound ab  Euro 4 kann man nicht sprechen. Wie schon in vorherigen Posts erwähnt, wird das mit jeder neuen Euronorm leiser, also konformer.   

Bei höhreren Geschwindigkeiten wird es zugig. Der Winschutz ist eher ein Alibi als ein Schutz. Ab 140 km/h wird es dann auch im Fahrwerk unruhiger; pendeln ist aber nicht zu spüren. Die aufgezogenen Karoo Reifen werden ihren Anteil an der Unruhe haben.

Ab ins Kurvengeläuf
Nach der Speedeinlage gehts in die hügelige Landschaft vor den Toren Stuttgarts. Auf uns bestens bekannten Straßen treiben wir die Kathie durch Kurven, Kreisverkehre, Ortschaften und Geraden. Das ist ihr Metier. 

Quickshifter nervt beim hochschalten

Enduro, nicht hart, aber sportlich
Der Motor treibt und der Quickshifter lässt schalten ohne kuppeln zu. Das macht er in normaler Fahrweise beim hochschalten mit einem kleinen Ruck. Das stört ganz schön, vornehmlich in Schräglage. Denn der Ruck kommt auch in der Hand an und kann die Linie verhuntzen. 
Das Runterschalten durch den Quickshifter ist dagegen ganz famos. Vor der Kehre, Gang runtergedrückt, geht schnell und ohne ruckeln. 

Nervöse Gabel
Überraschaft waren wir von der Gabel. Die erinnert uns stark an vergangene Zeiten, als wir noch mit den damaligen Enduros unterwegs waren. Vorne bremsen, die Gabel taucht ein gutes Stück ein. Die leichtgängige Lenkung wirkt auf uns ebenfalls etwas oldschool, sozuagen ein "Überhändling". Man muss schon Übung damit bekommen damit es sauber und rund läuft. Grundsätzlich bügelt das Fahrwerk, wie von KTM gewohnt, alles glatt. Für Gelände und Straßen dritter und vierter Ordnung einfach Topp.

Enduro Sitzhaltung
Sitzbanklinie - Abfallend nach vorne
Vielmehr Enduro als Reisenduro bietet die 790er. Man sitzt stets zum (nicht vorhandenen) Tank vorne; das führt zu einem noch engeren Kniewinkel. Da unsere Kathie mit Standardsitzbank und Einstellungen ausgestattet ist, stellen wir für 1,89m Körpergröße dann doch gewisse Unbequemlichkeiten fest. Das geht mit der 1090er aus dem Stand besser.



Geht`s nicht noch kleiner
Platz verschenkt und Minibuchstaben   

China Kill und Startschalter
Das verbaute neu entwickelte Farbdisplay 
ist absolut hell und sehr gut ablesbar, auch bei Sonneneinstrahlung. Was ein No-Go ist, sind die Informationen auf der linken Seite des Diplays. Wir schätzen die Buchstaben und Zeichenhöhe auf ca. 6 bis 7 Pitch. Sprich ziemlich klein. Während der Fahrt so gut wie nicht erkennbar. Für Lesebrillenträger unbrauchbar, es sei denn die LESE-Brille ist auf der Nase. Weshalb auchgerechnet KTM, die man wirklich als Technokraten bezeichnen kann, die Software nicht so programmiert , dass die Zeichengröße und auch Display Anordnungen sich personalieren lassen, ist ein Rätsel.  KTM vergisst bei allen Rallyerfolgen immer wieder die eigene Kundschaft, die es erst durch Käufe der Maschinen ermöglichen, dass kostspielige Events wie die Dakar Rally bezahlbar sind. Bluecow Sponsoring hin oder her.

Besser als bisher: Der Tempomat. Man braucht es an der "R" oder eher nicht. Jedenfalls kinderleicht zu bedienen und einszustellen.

Verbesserte Schaltereinheit
So what
Ja, so what? Die kleine Adventure macht mit gewissem Eingewöhnungsfaktor echt gute Laune. Der Motor, absolut superb. Spritverbrauch < 5 L/100km, Klasse.
Das Fahrwerk für unsere immer schlechter werdenen Straßen KTM like sehr gut. Als Reiseenduro? Nö. Als Adventure Enduro nach Kasachtan oder ans Kap? Yepp, passt. Als Downgrade von einer 1090er oder höher? Nö.    
Der Preis für die "R": Heftig. 

Mal sehen, auf unseren Testläufen stehen noch die Triumph Scranbler 1200 XE, die Tenere 700 und die Guzzi VT85 TT auf dem Programm. Preislich teiweise einiges billiger. Grinsfaktor? Schaunmermal. 

Sound of Silence Euro4
KTM unwürdig: Popel Heizgriffschalter











Samstag, 1. Juni 2019

Nun ist sie da: Die neue Yamaha Tenere 700 ( T7 )

Nun, nach lächerlichen'' zwanzig Jahren kommt die Nachfolgerin der 660.
An diesem Wochenende konnte man die T7 beim Touratech Travelevent Probefahren, anfassen und fotographieren.

Die Testmaschinen waren  Tage zuvor in den Händen der einschlägigen Fachjournalisten. 

Wer sich einen Eindruck im Fahrbetrieb verschaffen möchte, dem sei das Video von 1000ps.de empfohlen.

Wir verschafften uns auch eigene Eindrücke. 

Unser kurzes Resümee: Gelungen.

Für knapp 10.000 Ocken bekommt man eine Tenere welche schick aussieht. Uns hat am besten die Weiß - Rote gefallen, wobei die Blaue mit blauen Felgen(!) auch etwas hermacht. Die Mattschwarze ist nix für unseren Geschmack. Live sehen die Farben dann nochmal ganz anders aus als am Bildschirm.

Schwarzmatt: Sieht nur auf Bildern toll aus

Bereits im Ornat mit Koffern


Hoch ist sie geworden. Unter 1.75 geht's eher nicht. 1.80 bis 1.95 grosse Menschen passen super drauf.

Sound : Weder der Original noch der Akra (der äußerlich kaum eine andere Form hat) bringen coolen Sound raus. Die Zeiten des sonoren Bollerns sind wohl seit Euro 4 bei Akra auch vorbei. Der Originaltopf tut es allemal. Gut, es ist ein Zweizylinder. Doch eine Afrika Twin hört sich besser an.  


Klingt harmlos: Akra

Zum putzen: Abschrauben




























Bei genauerem Hinsehen wird auch klarer wo der relativ günstige Preis herkommt.

Hervorstehende Schrauben links und rechts oben am Tank. Versenkschrauben scheinen teuer zu sein.

Die seitliche Kunststoffabdeckung in mattschwarz zeigte bereits erhebliche Schleifspuren vom Stiefel bzw Hose. Das war bei allen zehn Maschinen links und rechts so.

Wie im 1000PS Video am Ende angemerkt, waren bei allen Maschinen die linke und rechte durchsichtige Verkleidung neben dem Windschild von innen verdreckt. In der Tat muss man die Teile beim putzen abschrauben. 



No Stahlflexleitung, just Gummi
Stahlflexschläuche sucht man vergebens.
Der Seitenständer ist aus Alu Druckguss. Hmm..

Die Sitzbank ist recht schmal und kurz ausgefallen. Also mit Sozia fahren ist eher nichts.

Das Originalwindschild ist zur Brustentlastung gut. Echter Winschutz wie an einer Reiseenduro gibt es nicht. Und wie es mit einem höheren Schild aussieht, das möchten wir uns wohl eher nicht vorstellen. Hübsch wirds bestimmt nicht.

Im 1000PS Video wurde mit der  Schlagzeile Tenere 700:

>>Definiert sie die Reiseenduro Mittelklasse neu?<<

geködert. Aus unserer Sicht ist das keine Reiseenduro sondern eine Enduro. Diese ganzen neuen Begriffe welche die Fachpresse oder die Marketingabteilungen der Hersteller erfinden sind manchmal echt daneben.
Mit der seeligen XT500 sind auch schon jede Menge vor 30 Jahren auf Reise gefahren. Kein Mensch würde bei einer XT von einer Reiseenduro sprechen.
 

Jedenfalls ist die T7 auf Offroad getrimmt und scheint sich gut im wilden Gefilde bewegen zu lassen.

Aludruckguss. Hoffentlich hälts!




















Im Strassentrimm sind die rund 70 PS dem einen oder anderen bestimmt zu mau. Obwohl der Twin schon in anderen Modellen wie der MT07 gute Dienste leistet.Das muss jeder selbst entscheiden.

Die Fachpresse lobt die neue T7 selbstverständlich über den '' grünen Klee''. Wie immer bei neuen Maschinen. Erst nächstes Jahr wird sich in den Foren zeigen welche Kinderkrankheiten die Tenere hat. Es ist allgemein bekannt das die Weiterentwicklung auch durch die Nutzung der Kunden betrieben wird. Leider.
Wer nun die Kiste im Internet bestellt hat, ohne Sichtung und Probefahrt dem ist nur zu wünschen das er mit der T7 zurecht kommt.

Gespannt sind wir auch auf die Verkaufszahlen in einem Jahr. Wird sie genauso einschlagen wie die AT? Preislich haben sie jedenfalls das getan wovon KTM Jünger bei der 790er Adventure geträumt haben.



Aufkleber nicht geplottert, nicht überlackiert



















Ein Bike unter 10K. Mit diesem Preis schlägt sie nicht nur
Abrieb an seitlichen Kunststoffteilen
KTM sondern auch gleich Honda mit der Africa Twin.
 

Und ganz sicher werden Vergleichstest zwischen den drei Marken mit diesen Modellen kommen. Hier wird der Hubraum die Vergleichsgrösse sein.

 


Jedenfalls hat Yamaha es nun endlich geschafft eine würdige Tenere zu bauen. Weshalb das solange gedauert hat, wissen nur die japanischen Götter.







Wenn Suzuki nun auch endlich mal aus dem ''Quark`` kommen würde, vielleicht doch mit einer neuen DR Big, wäre die Welt wieder ein Stück bunter. Orange dominiert nach wie vor, doch blauweißrot und nun weißrot würde auch das Gelb von Suzuki sicher gut tun.


Schicker Tankschutz

Standardkettenspanner an Kastenschwinge

Wartungsfreundlich für unterwegs








 
Höhenverstellbar: vorderer Kotflügel

Montag, 20. Mai 2019

Mopped fahren: Sinnloser CO² Ausstoß oder wo liegt die Zukunft?

In einer der letzten Ausgaben der "Motorwelt"-Zeitschrift des ADAC wurde ein Diagramm zum Ausstoß von CO² der einzelnen Verkehrsmittel pro gefahrenem Kilometer und Person veröffentlicht.

Das motorisierte Zweirad war (natürlich) nicht aufgeführt. Auch unsere Fachpresse hält sich mit dem Thema Umwelt und Co weitestgehend zurück. Es werden dann schon mal die werten motorradfahrenden Leser gefragt, wie sie zum Mopped mit E-Antrieb stehen. Das sind aus unserer Sicht "Versuchsbalons" welche dazu dienen die Stimmung und die Bereitschaft für solche Alternativen auszuloten.

Grafik: moppedblog | Stat Quellen siehe unten
Roß und Reiter nennt niemand 
Deswegen haben wir uns entschlossen, einmal in die Tiefe zu gehen. Es geht letztlich um eine Leidenschaft, eine Notwendigkeit oder Beides, welche uns Motorradfahrer antreibt. 

Wir liegen in der Mitte
Motorräder (mit Zulassungskennzeichen) haben im Schnitt einen CO² Ausstoß von 89 Gramm / gefahrenen Kilometer pro Person.(Stat.über alle Hubraumklassen) 
Mopeds und Roller (mit Versicherungskennzeichen) liegen mit einem CO² Ausstoß von 70 Gramm /KM/Person noch unter dem Schnitt von Linienbussen.

Sinnfreie Leidenschaft
4.400 000 zugelassene Motorräder beträgt der aktuelle Stand 2019 in Deutschland. 
Davon nutzen Umfragen zur Folge ca 35 % (Hauptsächlich die Klasse der 125er) das Motorrad für Fahrten zur Arbeit/Schule/Einkaufen etc. D.h. als notwendiges Verkehrsmittel.
Die restlichen 65% fahren "sinnfrei" aus Leidenschaft durch die Gegend und produzieren CO² ohne Notwendigkeit. 
Das ist freilich eine provokante Aussage. Weil diese Gruppe (dazu gehören auch wir) aus Spaß und Leidenschaft Motorrad fahren. Und wir hängen daran und möchten es nicht missen.

Kopf in den Sand stecken bringt rein gar nichts
Es nutzt nichts einfach so zu tun, als ob uns das Klima als vermeintlich "kleine Gruppe" nichts angeht. 
Änderungen werden auf uns zukommen. Und wir finden es weitaus sinnvoller uns mit dem Thema vorher auseinander zu setzen bevor wir von irgendwelchen Politikern und Paragraphenreitern per Gesetz in die Schranken verwiesen werden (wie es z.B. allenthalben mit Streckensperrungen geschieht).

Großstädte schieben bereits einen Riegel vor
Paris, London etc. haben bereits Gesetze erlassen, welche Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor die Einfahrt in ein paar Jahren gänzlich untersagen. 
Das dies offenbar mit der Sense über alle Fahrzeuggattungen geschieht, ist schlicht blinder Aktionismus.    
Zusätzlich zu den oben genannten Motorradzulassungen gibt es in Deutschland 2.000 000 Mopeds und Roller mit Versicherungskennzeichen. Diese werden zu 80% als notwendiges Verkehrsmittel für den täglichen Transport genutzt.
Die Pariser werden sich die Augen ausreiben wenn plötzlich alle die vorher mit den beliebten Rollern gefahren sind, die Metro nutzen. Die Kapazitäten hat weder Paris noch London im öffentlichen Nahverkehr.

Weniger CO² und weniger Feinstaub
Mopeds, Roller und Motorräder produzieren weniger CO² sowie weniger Feinstaub. Letzteres weil es nur zwei Reifen gibt und zudem schmäler sind (Reifenabrieb, Straßenbelastung und Abrieb), auch weniger Bremsstaub wegen der geringeren Gesamtmasse entsteht.

Was nun?  
Der Weg für das motorisierte Zweirad kann und muss von uns - und dazu gehören nicht nur die Zweiradfahrer, sondern auch die Fachpresse, die Hersteller, die Verkäufer, die Verbände und Clubs -  beeinflusst werden. Die Diskussion muss angeschoben werden, die Vorteile eines Zweirades muss den Politikern ernsthaft nahegebracht werden, damit Änderungen mit dem Ziel für ein besseres Klima mit uns entschieden werden und nicht über unsere Köpfe hinweg.

_______________________________
Eine Mail mit linkverweis zu diesem Post haben wir an führende Redaktionen der Fachpresse gesendet
_______________________________
statistische Quellen:
adac.de
motorradonline.de
kba.de
ivm-iv.de
carbonfootprint.com



Montag, 6. Mai 2019

Schlimme Offroad Biker im Wald - Aufruhr im Wald


ZDF Sendung Terra Xpress vom 05.05.2019

„Unbekannte haben rund 60 Hochsitze zerstört oder angesägt - mit zum Teil lebensgefährlichen Folgen für die Jäger. Andernorts stören immer wieder Motorradfahrer die Ruhe im Wald. "Terra Xpress" berichtet darüber, was im Wald erlaubt ist und was nicht.“

Gestern Abend strahlte das ZDF die Sendung „Terra Xpress“ (Ableger der Sendung Terra X) aus. Die Sendung ist in der ZDF Mediathek unter der Rubrik „Wissen“ angesiedelt.


Allerdings wird die Sendung zunehmend reißerischer.
In ziemlich aufwendigen Produktionen werden verschiedene Themen behandelt, welche besondere Gegebenheiten wie auch skandalöse Ereignisse – auch von Privatpersonen – beleuchten.
Bildergebnis für offroad im Wald motorradonline
Bildquelle: Motorradonline.de

Gestern Abend ging es um zwei Themen, welche sich in einem Waldstück zugetragen haben. Zum einen waren dort öfters Offroad Biker im Wald unterwegs und zum anderen wurden in dem Landkreis etliche Hochsitze der Jäger abgesägt. Die Berichterstattung erfolgte in nachgestellten Szenen, man sieht wie zwei Enduros durch den Wald fräsen und die Jäger mehrfach versuchen diese zu erwischen; Dann wird über die abgesägten Hochsitze berichtet, um dann am Ende wieder die Offroader zu zeigen; Einer davon wurde offenbar erwischt (der war dem Jäger dann auch noch aus dem eigenen Ort bekannt).
Der Biker gelobte Besserung und zur Entschuldigung verwies er auf fehlende legale Möglichkeiten seinen Offroad Sport auszuüben.

Zwei Dinge sind in dem Bericht als manipulativ und einseitig zu bemängeln:

  • Es wird der Eindruck erweckt, dass die Offroad Biker die Hochsitze abgesägt hatten (das wird zwar weder behauptet noch gezeigt, aber der Zusammenhang unterstellt, durch die wechselnden Themen in dem Beitrag). Das ist aber offenbar nicht bewiesen.
  • Warum die Biker den Wald „missbrauchen“ wird nur am Ende im Nebensatz erwähnt.

Dabei ist das ziemlich offensichtlich. Aber eben nur für Leute, die sich fürs Mopped- und auch Offroad-Fahren interessieren. Es ist verdammt schwer in Deutschland legal Offroad zu fahren. Noch nicht mal Wirtschaftswege (Feldwege) können genutzt werden. Eine legale Offroadstrecke z.B. auf einem Privatgrundstück bekommt man – nur unter abenteuerlichen Auflagen UND nach Behandlung etlicher Einsprüche, wenn überhaupt – genehmigt.

Die Redaktion unterlässt es leider – wir unterstellen, dass keiner der Redakteure sich ernsthaft mit dem Mopped Fahren auseinandersetzt, noch sich damit auskennt – die andere Seite zu beleuchten.

Ganz klar ist, das weder im Wald noch in Naturschutzgebieten ein Biker etwas zu suchen hat. Das ist absolut Tabu. (Man fragt sich aber auch wie es sich mit den ganzen E-Bikern auf Ihren Mountainbikes verhält, die ebenfalls durch Wald mit kaum weniger Geschwindigkeit fräsen??).

Für die Offroader verbleibt nur der Weg sich zusammen zu schließen und etwas zusammen mit den den Behörden auf die Beine zu stellen, damit für diesen Sport legale Möglichkeiten entstehen.

Was der ZDF Beitrag auch nicht aussagt: Gott sei Dank verhält sich die große Mehrheit unter den  Bikern anders.

Und wo genau nun die Rubrik „Wissen“ der Sendung einzuordnen ist, bleibt offen. Denn die Regeln im Wald müssen nicht erläutert werden, dazu gibt es Schilder und Schranken.

Nachtrag: Über das Presseportal bzw. der Emailadresse des ZDF wurde der Link zu unserem Post auch der Redaktion Terra xpress bekannt gemacht.

Montag, 18. März 2019

Klein aber fein

Manchmal überraschen einen die kleinen Dinge des Lebens.
So auch uns, als wir die 4 Stunden Sonne letzten Sonntag ausnutzten und zum Glemseck gefahren sind.

(Für alle dies es nicht kennen: Das Glemseck ist der Mopped-Treffpunkt in Stuttgart an der alten Solitude Rennstrecke- hier findet auch die jährliche openroad Messe "101" statt).

Das Glemseck ist bei schönem Wetter jeden Sonntag fast überfüllt, heuer war es überschaubar und das verhalf uns zu etwas kleines und feines zu entdecken


Eine Honda Dax (50er Version) mit Beiwagen. Die wird zwar keine "Wurscht vom Brot ziehen" wie im Schwabenländle sagt, aber der Konstrukteur tat alles um ein technisches Meisterwerk zu bauen. Die Konstruktion ist aus Edelstahl, der Beiwagen hat zwei unten liegende Federbeine, was sicher der Fahrdynamik geschuldet ist. Viel Platz ist freilich nicht im kleinen Boot. Aber der Showeffekt ist garantiert. Bewundernswert ist auch, dass er nicht einfach irgendwelche Stahlvierkant verbaut hat, er hat Edelstahlrohre in ordentlicher Stärke genommen. Das Boot sollte ein Gewicht von 100 KG locker vertragen.

Leider konnten wir das Gespann nicht im Fahrbetrieb, insbesondere mit "gefülltem" Beiwagen in Aktion sehen, aber beeindruckend, gelungen und hübsch sind auch Attribute die erwähnt werden sollen.

Das war nun unser kleiner Lichtblick zum sehr frühen Start der Saison.

Was kommt demnächst? Wir wollen uns der neuen Guzzi V85TT nähern bzw. diese genauer bei einer Probefahrt testen. Wie Suzuki, welcher dieser Tage die neue Katana in die Läden bringt, kommt mit der Guzzi VT85TT ein Retrobike auf den Markt, welches sich am Design der 80er Jahre orientiert. Es ist schon spannend ob weitere Motorrad Hersteller  anfangen das Thema Retro an die weiteren vergangenen Jahrzehnte (80er, 90er, 00) anzulehnen. 

Noch spannender wird zu sehen, ob die Rechnung aufgeht.

In diesem Sinne, bleibt in Schräglage! 

Montag, 11. Februar 2019

Retromoppeds jetzt auch fürs Gelände

Retromoppeds jetzt auch fürs Gelände

Die Älteren unter uns kennen sie noch, Yamaha XT500, die eigentliche Urenduro. Die noch Älteren kannten auch die Epoche davor. Die Zeit als die Hersteller ihren Straßenmaschinen bessere und höhere Federn verpassten und damit die Leute auch ins Gelände konnten. Ursprünglich nicht für die zivile Gesellschaft erdacht, sondern für den 2. Weltkrieg, entstanden Maschinen die so ins Gelände konnten. Freilich noch mit viel Gewicht und die Bodenfreiheit war auch nicht das Wahre. Doch damals ging es auch noch gemächlicher zu. 
Honda Scrambler 1970 (Quelle moto.catamarcainfo.com)

Scrambler nannten die Briten es. Ich weiß nicht ob es einen deutschen Begriff dafür gab. Jedenfalls tauchte der Begriff und solch eine Motorradgattung vor einigen Jahren bei Triumph wieder auf, als diese (sehr weit vorausschauend) eine Scrambler auf den Markt warfen. Gut, Triumph hat schon seit dem Neustart im letzten Jahrtausend ein Auge auf den Retromarkt. Die Engländer waren schon vor der Retrowelle eben retro.

So richtig in Schwung kam diese Gattung aber mit erscheinen der Ducati Scrambler. Die Form ist eine Mischung zwischen XT500 und der Scrambler von Triumph. 
Ducati Scrambler (quelle scramblerducati.com)
Was aber nun bei den Händlern steht, ist eher eine ausgewachsene XT500, aber eben von Triumph mit dem Namen Srambler 1200 XE. Das X steht seit jeher für "Cross" und "E" deutet auf Enduro hin. Das manch Hersteller auch schon mal die Buchtstaben "XT" bei anderen Gattungen verwendet, trägt nicht gerade zur Klarheit bei. 

Und warum Yamaha nie selbst über eine Retroenduro in dieser Form nachgedacht bzw. in Aussicht gestellt hat, wissen wir nicht genau. Wie schon bei der Supertenere und dieses Jahr erscheinenden Tenere, scheinen sie Trends einfach ewig zu verschlafen. Die Tenere und Yamaha Freunde jammern in Europa schon Jahrzehnte ohne Erfolg....Vielleicht sind Musikinstrumente und Außenbordmotoren doch gewinnbringender als Moppeds...wer weiß?
Yamaha XT500 (quelle motorradonline.de)

Zurück zur 1200XE. Mehr Federwege als eine KTM 1290 Adventure, das soll eine Scrambler sein? Ja sie sieht echt cool aus, richtig oldschool, fühlt sich beim Probesitzen auch so an. Nichts erscheint zuviel. Die Verarbeitung der Maschine ist Triumph-Like top. Schweißnähte sind sauber gezogen, die Verschraubung erscheint wertig. Das Cockpit reduziert und Plastik kaum zu finden. Blech bleibt Blech. Retro eben. Wie gesagt XT500 Feeling und mega hoch. Leute unter 1,80m werden Probleme haben die Füße auf den Boden zu bekommen. Hauptständer und Scheibe fehlen (als Zubehör für fettes Geld erhältlich).


Triumph Scrambler 1200XE (Quelle Moppedblog Stuttgart)
Wie man liest, wollen sie mit den Teil auch an Rally`s teilnehmen. Das was wir gesehen haben lässt keine Zweifel offen, dass dies klappt ohne sich zu blamieren. 

Fahren konnten wir sie noch nicht, weil noch nicht angemeldet. Aber in Kürze. Ihr könnt ja mal posten wenn ihr schon eine Gelegenheit hattet, wie es war.

Tja, da war dann noch der Preis. Knapp 16.000 Ocken rufen sie auf. Es scheint als ob das weglassen von Plastik einen Aufschlag kostet.